Verfasst ca. 2005
Ich stehe ganz allein in der Dunkelheit
Nur eine einsame Laterne spendet etwas Helligkeit
Ich schaue von draußen in dein Fenster hinein
Und stell mir vor, wie es wäre, jetzt bei dir zu sein.
Ich stehe ganz still und rege mich nicht
Drinnen im Haus brennt jetzt gelbliches Licht.
Der Regen fällt in langen Bändern zu Boden
Mein Versprechen, nicht zu weinen, war bloß gelogen.
Ich sagte dir damals: „Ich komme schon klar.“
Obwohl auch das nur eine Lüge war.
Seitdem du fort bist, ist alles aus dem Lot
Manchmal ist mir, als wäre ich schon tot.
Nirgendwo auf der Welt fühle ich mich wohler als hier
Es ist kalt auf der Straße, doch ich bin nahe bei dir.
Wenn ich Glück habe, höre ich dich manchmal lachen
Dann möchte ich die ganze Nacht vor deinem Hause wachen.
Plötzlich erscheint am Fenster ein Gesicht
Erst bin ich zu erschrocken und erkenne es nicht.
Du bist es, der stumm zu mir herüberschaut
Das Prasseln des Regens wird unerträglich laut.
Für einen Sekundenbruchteil schauen wir uns an
Du scheinst dich zu fragen, wer das da draußen sein kann.
Schnell wende ich mich ab und sehe nicht,
Dass du mir lautlos zurufst: „Ich liebe dich.“
Copyright: Meike Mittmeyer-Riehl, 2005
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