Sie lief. Sie lief ohne Pause. Sie lief ohne Pause, ohne durchzuatmen. Sie lief ohne Pause, ohne durchzuatmen und ohne zu wissen, wohin sie lief. Sie wusste nur, dass sie laufen musste; laufen, um zu leben. Der Wind blies ihr ins Gesicht und wehte ihr langes Haar nach hinten. Wie ein langer, schwarzer Schleier flatterte„Laufen“ weiterlesen
Autor-Archive:Meike Mittmeyer-Riehl
Wandel eines Lebens
Verfasst: Ca. 2006 Ich habe gedacht, ich kehre nie zurück – Doch jetzt nähere ich mich dem Ort Stück für Stück. Pechschwarz glitzert der See im trüben Licht. Man meint, er bewegt sich, doch das tut er nicht. Die Straße führt mich vorbei an dem steilen Hang, An dem wir damals manchmal nächtelang Die Sterne„Wandel eines Lebens“ weiterlesen
Growing up
Verfasst: 2019 When you are young You think that there are 1 million paths to walk 1 million opportunities to take 1 million choices to make And 1 million versions Of the person you can become The hardest part about growing up For me is to accept that There are paths you’ll never walk And„Growing up“ weiterlesen
Klassentreffen
Immer wieder rührte Klair ihren Kaffee um, schüttete kleine Schlückchen Milch nach, kratzte winzige Restchen Zucker vom Rand. Wirbelnd verloren sich die weißen Milchschlieren im bräunlich-bitteren Gebräu, waren bald hellbraun, bald schlammfarben und hoben sich endlich gar nicht mehr von der dunklen Flüssigkeit ab, die nun um Nuancen heller geworden war, aber nur leicht, denn„Klassentreffen“ weiterlesen
Morgens im Bus
~1~ Tag 1: Montag Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen an diesem kalten Morgen im Spätherbst.Eine dünne Eisschicht glänzt im Schein der Laternen auf dem Asphalt der Straße und spiegelt die Lichter merkwürdig verzerrt wider.Der Himmel ist tiefblau gefärbt; nicht schwarz wie in der Nacht und nicht blau wie an schönen, klaren Sommertagen im„Morgens im Bus“ weiterlesen
Der einsame Talib
Verfasst ca. 2005 Safrangelb liegt die Wüste vor uns.Die Hügel als flackernde, brennende Hüte am Horizont.Hinten, wo der Himmel sengend mit der Erde verschmilzt.Kein Übergang.Keine Trennlinie.Eine flüssige, bewegliche Masse.Wellen, die sich zum Himmel strebend aufbäumen oder sich hinten an den Gipfeln der Dünen brechen.Der heiße Sand unter den Füßen wie flüssiger Lehm.Fühlt sich zäh an,„Der einsame Talib“ weiterlesen
Das Auge
Sie nannten diesen Ort „Das Auge“. Zum einen, weil die Form der kleinen, dick gepanzerten Fensterscheibe, nicht viel größer als das Bullauge eines gewöhnlichen Schiffs, tatsächlich der Form eines menschlichen Sehorgans nachempfunden war. Zum anderen aber auch deshalb, weil diese kleine Fensterscheibe die einzige optische Verbindung zur Außenwelt war, die es hier oben gab. Oder„Das Auge“ weiterlesen
Was dieser Blog will
Ich schreibe, seitdem ich denken kann. Oder denke, seitdem ich schreiben kann? Wie auch immer es sein mag, eines tue ich mit Gewissheit viel zu selten: Das Geschriebene auch veröffentlichen. Das ist mir bislang nur mit einem Bruchteil dessen gelungen, was ich zu Papier (bzw. zu PC) gebracht habe. Warum? Gar nicht so leicht zu„Was dieser Blog will“ weiterlesen
Das Fenster zu dir
Verfasst ca. 2005 Ich stehe ganz allein in der DunkelheitNur eine einsame Laterne spendet etwas HelligkeitIch schaue von draußen in dein Fenster hineinUnd stell mir vor, wie es wäre, jetzt bei dir zu sein. Ich stehe ganz still und rege mich nichtDrinnen im Haus brennt jetzt gelbliches Licht.Der Regen fällt in langen Bändern zu BodenMein„Das Fenster zu dir“ weiterlesen
Der verhexte Adventskalender
Dieses Jahr wollte Susanne ihrer Mutter ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk machen. Lange hatte sie gespart, bis sie schließlich 40€ zusammengekriegt hatte. Bloß das passende Geschenk hatte sie noch nicht gefunden. Am 22. Dezember ging Susanne los, um nach einem Präsent zu suchen. Es war Samstagmorgen und die Sonne warf ihre ersten, gelben Strahlen auf die„Der verhexte Adventskalender“ weiterlesen